Shakespeare Statistics
Die General Imposters Methode und Arden of Faversham
in English
Alle Daten wurden mit R Stylo generiert.
Siehe:
In seinem Blog "Authorship verification with the package 'stylo'" vom 30. Mai 2018 ( https://computationalstylistics.github.io/blog/imposters/)
beschrieb Maciej Eder ein neues Programmteil des Stylo-Pakets, die General Imposters Methode (GI), die von Koppel und Winter 2014
vorgestellt und von Kestemont 2016 auf die Untersuchung von Julius Caesars Schriften angewendet wurde. Eder zitiert dann die Autoren:
"Die allgemeine Intuition hinter dem GI ist nicht zu beurteilen, ob zwei Dokumente einfach im Schreibstil ähnlich sind, wenn ein
statisches Merkmalsvokabular gegeben ist, sondern es zielt darauf ab, zu beurteilen, ob zwei Dokumente signifikant ähnlicher
zueinander sind als andere Dokumente, über eine Vielzahl von stochastisch beeinträchtigten Merkmalsräumen (Eder, 2012; Stamatatos,
2006) hinweg, und im Vergleich zu einer zufälligen Auswahl von sogenannten Distraktor-Autoren (Juola, 2015), auch 'Hochstapler'
genannt."
Im Zusammenhang mit der Autorschaftszuordnung von Arden of Faversham wurden folgende Texte in Anlehnung an die Rolling Delta
Ergebnisse abgefragt:
anon_arden.txt; greene_friarbb.txt; greene_orlando.txt; kyd_soliman.txt; kyd_spantrag.txt;
mar_tamburlain1.txt; mar_tamburlain2.txt; shak_romjul1595.txt; shak_thnight.txt;
Für jeden dieser Texte wurden die Häufigkeiten von Worten und Buchstabentrigrammen mit GI untersucht, wobei die Anzahl
mit 2000 bestimmt wurde und jeweils die klassische Delta Methode (delta) eingesetzt wurde, ergänzt durch die sogenannte Würzburg Distanz (wu)
und die Ruzicka Metrik (Ru). Eder gibt folgende Einführung:
Die Hauptprozedur ist über die Funktion imposters() verfügbar. Sie setzt voraus, daß alle zu analysierenden Texte bereits
vorverarbeitet und in Form einer Matrix mit Häufigkeiten von Merkmalen (meist Wörtern) dargestellt sind. Die Funktion
vergleicht in mehreren Iterationen einen fraglichen Text mit (1) einigen Texten, die von möglichen Kandidaten für die
Autorschaft geschrieben wurden, oder den Autoren, die im Verdacht stehen, der tatsächliche Autor zu sein, und (2) einer
Auswahl von "Hochstaplern", oder den Autoren, die den zu beurteilenden Text nicht geschrieben haben können. Folglich wird
der Klasse eines Kandidaten eine Punktzahl zwischen 0 und 1 zugewiesen. Aus theoretischen Gründen würde jede Punktzahl über 0,5
darauf hindeuten, daß die Überprüfung der Autorschaft für einen bestimmten Kandidaten erfolgreich war (siehe Blog).
Die Zuordnung ergab folgende tabellarische Übersicht, wobei vertikal die Dramentexte aufgeführt sind und
horizontal ihre jeweilige Zugehörigkeit.
Der fragliche Text ist hier mit dem Präfix anon_ versehen. Es wird deutlich, dass der Delta-Klassifikator unterschiedliche
Wertungen vornimmt. Von sechs möglichen Zuordnungen erhält Arden (Zeilen 3 und 14) sechs mal den höchsten Wert 1.0 (siehe Rahmen in H, N, T).
Aber auch die "anon"-Spalten (C, I, O) identifizieren Shakespeare als zugehörigen Autor. Zweimal wird aber auch Thomas Kyd als stilistisches
Äquivalent angemerkt (O6, C17). Es stellt sich aber immer mehr heraus, dass die Ruzicka Metrik, die eine furchtbar lange Berechungszeit
braucht, vor allem mit Buchstabentrigrammen in der Bewertung genauer ist.
Vergleiche die General Imposters Ergebnisse mit jenen von Rolling Delta und Rolling Classify