Rolling delta ist eine Funktion des stilometrischen Programms R Stylo, das in Fragen der Autorschaft von Dramen oder bei Kollaborationen sehr hilfreich ist. Die Deltawerte des fraglichen Texts werden mit jenen der geeigneten Referenztexte verglichen. Die niedrigsten Werte zeigen den geringsten Stilunterschied an. Von Burrows 2002 für ganze Texte eingeführt, untersucht rolling delta ein Wortfenster bestimmter Größe und geht dann überlappend zum nächsten Wortfenster. So wird der ganze Text durchlaufen, und die niedrigsten Werte ergeben eine Kurve, die zu dem Autor oder den Autoren gehört, die das Drama verfasst haben, vorausgesetzt, man hat die richtigen Referenztexte verwendet.
Die Ergebnisse hängen von mehreren Parametern ab: Fenstergröße, Überlappungsschritt und Wahl der Variablen (Worte, Buchstabentrigramme) sowie Anzahl der Variablen beeinflussen das Ergebnis. Gerade bei der relativen Worthäufigkeit ist zu beachten, ob bis zu 1000 Worte ausgewertet werden oder nur jene, die in allen Texten vorhanden sind (Cullingwerte 0 oder 100).
Jede Grafik gibt den Namen des Stücks, die Fenstergröße, die Schrittweite, die ausgewählten Variablen (MF1W = Worte; MF3C = Buchstabentrigramme) und den Cullingwert. Von höherer Wertigkeit sind Buchstabentrigramme, da sie auch Text zwischen den häufigsten Worten auswerten und wegen der größeren Grundgesamtheit an Daten statistisch belastbarer sind. Die außergewöhnliche Kürze des Stücks von 5912 Worten ließ keine großen Wortfenster zu. Da aber delta ohnehin mit relativen Häufigkeiten der Variablen arbeitet, wurde jedes Wort verdreifacht, so dass die dreifache Länge für die Analyse gegeben war. In den Grafiken wurde die Skalierung entsprechend geändert. Die 15000-Wort Markierung bezeichnete also 5000 Worte. Die letzten drei Aufnahmen wurden hingegen mit dem unveränderten Text und der Wortfenstergröße 1000 vorgenommen.
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