Shakespeare Statistics
Autorschaft von Marlowes The Massacre at Paris
in English
Alle Daten wurden mit R Stylo generiert.
Siehe:
Rolling delta ist ein Programmteil von R Stylo, das mit stilometrischen Analysen Fragen der Autorschaft von
Dramen oder deren Kollaborationen untersucht. Delta wurde als Maß der stilistischen Distanz zwischen
Referenztexten und dem Untersuchungstext 2002 von John Burrows vorgestellt. Maciej Eder, Jan Rybicki und Mike
Kestemont entwickelten seit ca 2012 Rolling Delta, das die Deltawerte von Wortfenstern bestimmter
Größe errechnet und dann überlappend zum nächsten Wortfenster übergeht. So wird
der ganze Text durchlaufen, und die niedrigsten Werte ergeben eine Kurve, die zu dem Autor oder den Autoren
gehört, die das Drama verfasst haben. Um nicht durch die zufällige Zusammenstellung von
Referenztexten unzureichende Ergebnisse zu erhalten, kamen alle gesammelten Referenztexte zur Anwendung, so
dass die niedrigsten Deltawerte quasi objektive Messungen darstellen.
Die Anzahl der mehr als 150 Referenztexte (ohne Apokryphen und anonyme Texte) überfordern den
Arbeitsspeicher eines normalen PC. Daher wurde der methodische Rahmen auf die Untersuchung eines 5000-Wortfensters
mit einer Überlappung von 250 Worten reduziert. Untersucht wurden Buchstabentrigramme. In einem
Tabellenkalkulationsprogramm enthielt Spalte A die Dramentitel, Spalte B das Delta-Messergebnis des ersten
5000-Wortfensters bei 2500 Worten. Spalte C die nächste Messung bei 2750 Worten. Je nach Länge
des Untersuchungstexts setzt sich die Spaltenzahl nach rechts fort, wobei der Messpunkt sich um jeweils 250
Worte erhöht. In jeder Spalte (außer A) wurden die drei niedrigsten Deltawerte markiert und alle
Datensätze ohne jegliche Markierung gelöscht. Die verbleibenden Texte mit ihren Werten fanden mit
einer 90° Drehung in der nachfolgenden Tabelle ihren Ort. Der niedrigste Deltawert pro Fenstermessung (Wortzahl
in Spalte A) wurde grün markiert, der zweitniedrigste gelb, der drittniedrigste grün. Ab Spalte B sind
die durch den Algorithmus ermittelten Texte notiert. Die beiden rechten Spalten geben die Szenenabfolge und die
akkumulierten Wortlängen an, die an die Abfolge der Messpunkte (250 Wortabstand) angepasst wurden.
In Marlowe's Edward II ist kein Chapman-Anteil vorhanden, aber es besteht eine starke Beziehung zu The Massacre at Paris,
was übereinstimmende N-gramme und Kollokationen angeht. Daher ist Chapman für The Massacre zu
verwerfen, so dass sich die o.a. Zuordnung mit starken Kyd-anteilen ergibt. Chapmans The Blind Beggar of
Alexandria und An Humorous Day's Mirth sind kollaborativ entstandene Dramen, die nicht als
Referenztexte Verwendung finden können.
Vergleiche die Rolling Delta Ergebnisse mit jenen der General Imposters Methode.