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Autorschaft von Fedele and Fortunio
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Als Autoren finden sich in der Sekundärliteratur zwei Namen, die mit Fedele and Fortunio in Verbindung gebracht werden.
J. Payne Collier benannte 1831 Anthony Munday und stützte sich dabei auf die Initialen A.M. seiner Collier-Huntington
Kopie, mit denen die Widmung der Quartdrucks von 1585 unterzeichnet war. Richard Hosley, der 1967 einen Aufsatz mit dem
Titel "The Authorship of Fedele and Fortunio" verfasste, benennt eine Reihe weiterer Gelehrter, die diese Zuordnung
unterstützten: Thomas Marc Parrott (1915), W.J. Lawrence (1920), M. St. Clare Byrne (1920), Celeste Turner (1928) und
I.A. Shapiro (1961) (Hosley, p. 315-316). Allerdings gab es auch Gegenstimmen, wie zum Beispiel die von Walter W. Greg,
der die Widmung mit den Initialen A.M. für eine weitere Fälschung Colliers hielt, da sie in dem ihm zur Verfügung
stehenden Quarto (Devonshire-Folger copy) nicht enthalten war, und er Belege von Charles Crawford zugunsten von George
Chapman als höherwertig erkannte. Frederick S. Boas entdeckte dann 1919 in einem weiteren Exemplar (Mostyn-Folger copy)
die besagte Widmung, allerdings mit den Initialen M.A. anstelle von A.M. und gewidmet war der Text Master M.R., Esquire).
Die Folgerung, dass M.A. oder A.M. den Autor von Fedele and Fortunio bezeichnete, zog Greg in Zweifel und zitierte eine
Einlassung, die Chambers in seinem Werk The Elizabethan Stage vorgebracht hatte, nämlich, dass ein Autor in einer Widmung
nicht sein eigenes Werk preisen würde:
I commende to your freendly viewe this prettie Conceit, as well for the invention, as the delicate conveiance thereof:
not doubting but you will so esteeme thereof, as it doth very well deserve, and I hartely desire (Chambers, zitiert nach
Hosley, S. 319).
Aber auch diese Bewertung wurde durch ein Gegenargument übertroffen, das sich aus der Interpretation des Wortes "conveyance"
ergab. Damit sei die ursprüngliche Gestaltung durch Pasqualigo gemeint, ganz im Sinne des OED als "disposition of material."
Auch Hosley findet einige Argumente, die für Munday sprechen. Auf Stilvermessungen bezogen ist die Art und Weise seines
Buchstabierens anzuführen, wie sie in John a Kent and John a Cumber, aber auch in Sir Thomas More anzutreffen ist.
Hosley nennt Untersuchungen von Miss Byrne, die siebzehn typische Schreibweisen Mundays aufführt:
"abooue, doouve, looue, mooue, prooue, affoord, boord, swoord, woord, woork, woorship, woorth, foorth, doone, doost, dooth
and freend." (Hosley, S. 323).


Hier verweisen die niedrigsten Deltawerte nun aber eindeutig auf Chapman anstelle von Munday. Chapman kommt auch durch die
Bewertung Crawfords ins Spiel, der die empirische Evidenz von Englands Parnassus von Robert Allot aus dem Jahr 1600 auswertete
und die enge Freundschaft zwischen Allot und Chapman hervorhob. Chapman zeigte Allot nicht nur Papiere aus dem Nachlass Marlowes
zur Vervollständigung von Hero and Leander, sondern vertraute ihm auch seine Autorschaft von Two Italian Gentlemen an,
dem Alternativtitel von Fedele and Fortunio (Crawford, S. xxix).
Vergleiche diese Bewertung mit jener der modernen Rechtschreibung sowie den
Ergebnissen von Rolling Classify, PCA
und GI.